Die Internetkriminalität hat sich mittlerweile auch in Deutschland zu einem großen Problem entwickelt. Unternehmen in Deutschland entstehen durch Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage finanzielle Schäden in Milliardenhöhe. Auch Privatmenschen sind von der Cyberkriminalität betroffen. Sehr beliebt ist der sogenannte Identitätsdiebstahl. Nach einer Auswertung der Schufa Holding AG war bisher jeder fünfte Bürger des Landes betroffen. Mit diesen Mitteln können Sie sich gegen Identitätsdiebstahl schützen.
Wie kommt es zum Identitätsdiebstahl im Internet?
Eine wahre Goldgrube für Internetkriminelle sind die sozialen Medien. Viele Nutzer von Facebook und Co. hinterlegen in Ihren Profilen Namen, Adressen, Telefonnummern und das Geburtsdatum. Sobald eine Freundschaftsanfrage angenommen wurde, haben die Kriminellen in sehr vielen Fällen vollen Zugriff auf alle Daten. Mit den Daten werden dann Bestellungen getätigt oder Abonnements abgeschlossen. Die entstandenen Schäden belaufen sich durchschnittlich auf etwa 18.000 Euro pro Person. Eine weitere Masche an die persönlichen Daten von Personen zu kommen sind Trojaner. Hinter Links auf gefakten Webseiten oder in E-Mails verstecken die Kriminellen schädliche Software, die den Computer ausspioniert. Es werden Zugangsdaten zum Online-Banking, Kreditkartennummern und zu diversen Accounts ausspioniert. Auch auf herkömmlichen Weg geben viele Privatpersonen persönliche Daten preis. Wenn sich Kriminelle am Telefon als Versicherungs- oder Bankmitarbeiter ausgeben, wiegen sich besonders ältere Menschen in Sicherheit.
Wie schütze ich mich gegen Identitätsdiebstahl?
Smartphones, PCs, Notebooks und Tablets sind in der Regel immer mit dem Internet verbunden. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie die Antivirensoftware und Firewalls aktuell halten. Auch die Updates der Betriebssysteme sollten stets durchgeführt werden. Es ist ebenfalls sehr wichtig, die Passwörter der Accounts nach einer gewissen Zeit zu ändern. Für jeden Account ist ein eigenes Passwort ideal, das aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht.
Gehen Sie mit privaten Informationen im Netz und vor allem in den sozialen Medien sehr sparsam um. Der vollständige Name, Adresse, das Geburtsdatum und die Telefonnummer sollten Sie nicht in einem Profil hinterlegen. Bei manchen Firmen reichen diese Daten aus, um einen Warenkredit zu erhalten. Nehmen Sie auf Facebook und Co. nicht jede Freundschaftsanfrage an. Falls Sie von Freunden eine zweite Anfrage erhalten, fragen Sie zuerst nach. Es könnte sich um ein gedoppeltes Profil handeln, um an Ihre Daten zu gelangen.
Die persönlichen Daten von Privatpersonen und Unternehmen sind heutzutage ein wichtiges Gut und werden gerne weiterverkauft. Wenn Sie Online-Dienste in Anspruch nehmen oder Verträge im Internet abschließen, lesen Sie sich die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) genau durch. Besonders die E-Mail-Adressen werden gerne weitergegeben. Wenn es sich um eine einzelne Aktion handelt, kann es sich rentieren, eine Einweg-Mailadresse einzurichten. Das Einrichten dieser Mails bietet fast jeder Dienstleister an.
Was ist zu tun, wenn ein Identitätsdiebstahl vermutet wird?
Unter normalen Umständen wird ein Identitätsdiebstahl erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist. Da die Täter oft im Ausland sitzen und auch die Daten auf ausländischen Servern gespeichert sind, besteht trotz Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) meist keine rechtliche Handhabe. Es bleibt den Betroffenen oftmals nur die Möglichkeit, die Daten dort löschen zu lassen, wo eine rechtliche Handhabe besteht. Dies kann allerdings sehr aufwendig sein. Werden das Online-Banking oder auch Kreditkarten missbraucht, wird der entstandene Schaden mehrheitlich nicht ersetzt. Die Institute gehen in fast allen Fällen von Fahrlässigkeit aus. Auf jeden Fall sollten Betroffene immer zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Auch das Einschalten eines Fachanwalts kann sich rentieren.
Fazit
Wenn Sie mit Ihren Endgeräten oft im Internet unterwegs sind, sollten Sie mit Ihren persönlichen Daten sparsam umgehen. Nicht hinter jeder Freundschaftsanfrage steckt ein wahrer Freund. Die Passwörter für wichtige Accounts sollten Sie in regelmäßigen Abständen ändern. Klicken Sie keine unbekannten Links an und öffnen Sie keine unbekannten Anhänge in E-Mails. Zeigen Sie jeden bekannten Identitätsdiebstahl an.