Steigende Energiepreise treiben die Lebenshaltungskosten nun bereits seit einiger Zeit kontinuierlich in die Höhe – nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Allerdings lassen sich durchaus auch heute noch Maßnahmen ergreifen, um die Energiekosten spürbar zu senken. Möglich ist dies beispielsweise durch die Installation einer Photovoltaikanlage. Dennoch stellen sich mittlerweile viele Menschen die Frage, ob sich die Anschaffung einer Solaranlage eigentlich noch lohnt. Darauf lässt sich jedoch eine klare Antwort geben, nämlich: Ja. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der eigene Verbrauch der grünen Sonnenenergie erhöht wird, also der Anteil, der selbst genutzt wird, den Anteil übersteigt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
Es sprechen zwar auch für die Einspeisung einige Argumente, wie etwa, dass das öffentliche Netz dadurch entlastet, wertvolle Ressourcen gespart und eine Einspeisungsvergütung bezahlt wird. Allerdings kann von den Vorteilen einer Photovoltaikanlage vor allem profitiert werden, wenn diese zusammen mit einem Stromspeicher genutzt wird. Dieser ermöglicht es, den selbst produzierten Strom jederzeit zu nutzen, also auch bei schlechten Witterungsbedingungen oder in der Nacht.
Um die Vorteile einer Photovoltaikanlage wirklich vollständig ausnutzen zu können, sind jedoch einige Dinge zu beachten. Für diejenigen, die dies sicherstellen, zeigt sich die Installation einer Solaranlage in jedem Fall als lohnende Investition.
Neigung und Ausrichtung der PV-Anlage beachten
Im Zusammenhang mit der Anbringung von Photovoltaikanlagen besteht ein perfekter Neigungswinkel, wenn dieser 90 Grad beträgt. Die Sonnenstrahlen treffen dann nämlich senkrecht auf die Solarpanele, was zu einer besonders hohen Energieerzeugung führt. Diese optimale 90-Grad-Neigung lässt sich in der Praxis allerdings kaum erreichen, denn im Laufe des Tages wandert die Sonne. So verändert sich auch der Einfallswinkel ihrer Strahlen.
Aus diesem Grund sollte ein Neigungswinkel gewählt werden, der im Jahresdurchschnitt die höchste Leistung verspricht. Dies ist in der Regel bei einem Winkel von 30 bis 35 Grad der Fall. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass ein kleiner Neigungswinkel sich als umso gewinnbringender zeigt, je weiter die PV-Anlage von einer südlichen Ausrichtung entfernt ist. Auch Solaranlagen, die nach Westen oder Osten ausgerichtet sind, können so bis zu 90-prozentige Stromerträge erzielen – ihre Neigung sollte dann zwischen 0 und 20 Grad liegen.
Wird von dem sogenannten Azimutwinkel gesprochen, ist damit gemeint, dass die PV-Anlage in südliche Richtung ausgerichtet ist. Ihr Winkel beträgt demnach 0 Grad. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass der Ertrag auch bei geringen Abweichungen nach Westen oder Osten nicht nennenswert gemindert wird. Falls das vorhandene Dach also keiner idealen Neigung entspricht, bedeutet dies nicht, dass sich die Anbringung einer Photovoltaikanlage nicht lohnt. Ausschlaggebend ist immer, welchen Neigungswinkel die Solarpanele selbst aufweisen – und dieser kann flexibel angepasst werden.
Innovative Technologien sorgen zudem dafür, dass die Solarpanele auch bei eingeschränkten Lichtverhältnissen nahezu verlustfrei arbeiten. So lohnt es sich die Photovoltaikanlagen Kosten auch dann zu investieren, wenn die eigene Immobilie in einer nebligen Region steht.
Dennoch beeinflussen die verschiedenen Jahreszeiten und der Standort den Ertrag natürlich, der sich mit der Solaranlage generieren lässt.
Wie wirken sich Nebel und Verschattungen auf den Stromertrag aus?
Verschattungen sollten im Rahmen der Anbringung einer PV-Anlage durchaus ernst genommen werden, denn diese können die Effizienz tatsächlich stark reduzieren. Es gibt verschiedene Ursachen, die für Verschattungen sorgen können, wie zum Beispiel nahestehende Gebäude, hohe Hecken oder Bäume, Satellitenschüsseln oder landschaftliche Erhebungen.
Ein Berg, der am Morgen Schatten auf das Dach wirft, kann natürlich nicht einfach versetzt werden. Allerdings kann die PV-Anlage dann bewusst in eine andere Richtung ausgerichtet werden. Die Himmelsrichtung, die Verschattungen aufweist, ist demnach immer zu vermeiden.
Der Ertrag der Solaranlage in den Wintermonaten
Es ist vollkommen normal, dass der Ertrag der Solaranlage in den Wintermonaten geringer als im Sommer ausfällt. Im Winter werden so nur circa 30 bis 35 Prozent des jährlichen Ertrages aufgrund der geringeren Strahlenleistung erzielt.
Das bedeutet in der Praxis wiederum, dass der Energiebedarf im Winter zum größten Teil aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen wird. Hier kommt dann wieder der Batteriespeicher ins Spiel. Zwar sorgt auch dieser nicht für eine vollkommene Unabhängigkeit von dem öffentlichen Stromnetz im Winter, allerdings lässt sich mit diesem die Energie, die am Tag gewonnen wird, speichern und später am Abend verbrauchen.
Diejenigen, die in den Bergen wohnen, sollten darauf achten, dass sie eine Photovoltaikanlage wählen, mit der auch in der kalten Jahreszeit die maximale Leistung erzielt werden kann. Dafür kann die Verwendung von CIGS-Modulen sorgen. Ihr Wirkungsgrad fällt im Vergleich zu den herkömmlichen Modulen zwar geringer aus, allerdings erzielen sie bessere Ergebnisse bei einer diffusen Sonneneinstrahlung. Eine Alternative dazu ist, eine größere PV-Anlage zu wählen, die aufgrund ihrer Dimensionierung in der Lage ist, auch im Winter noch ausreichend Strom zu liefern.
Wie beeinflusst Schnee die Leistung der PV-Anlage?
Für eine beachtliche Reduzierung der Stromerträge kann allerdings auch Schnee sorgen, der auf den Solarpanelen liegt. Vor allem, wenn diese durch eine dicke Schneedecke bedeckt werden, kann kaum noch Licht zu den Solarzellen durchkommen – die Stromerzeugung kommt damit zum Erliegen. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit kann Schnee also für große Probleme sorgen. Daher sollte im Zuge der Planung unbedingt die regionale Schneelast in die Überlegungen einbezogen werden. In Österreich findet eine Unterscheidung in vier Schneelastzonen statt. Durch die Zonen werden die Maximalwerte definiert, die ein Dach abhängig von seiner Dachneigung und seinem Standort problemlos tragen muss.
Darum lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage noch immer
Werden die genannten Faktoren beachtet, lohnt sich die Anschaffung einer PV-Anlage also noch immer. Dabei gilt das Prinzip, dass sich die Solaranlage umso mehr auszahlt, desto mehr der erzeugten Energie selbst verbraucht wird. Die Einspeisevergütung sinkt bereits seit einiger Zeit, das Gleiche gilt allerdings auch für die Anschaffungskosten. Die Energiekosten steigen dagegen kontinuierlich.
Nicht zu vernachlässigen ist bei der Entscheidung allerdings selbstverständlich auch der Umweltaspekt. Mit einer PV-Anlage lässt sich ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten. Es gibt aktuell keine andere Möglichkeit, eine so günstige, grüne Energie zu nutzen.
Sobald die PV-Anlage das erste Mal in Betrieb geht, lässt sich von den Sonnenstrahlen profitieren, um den Energiebedarf im eigenen Haushalt zu decken. Auch, wenn die erzeugte Energie nicht für den gesamten Bedarf ausreicht, lassen sich die Stromkosten maßgeblich reduzieren.