Die Anforderungen an die Augen haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verschärft. Immerhin hat schon fast jeder einen PC oder Laptop zu Hause. Im Jahr 2016 waren bereits 85 Prozent aller Haushalte in Österreich mit einem Internetzugang ausgestattet. Noch dazu besaß im Jahr 2017 mehr als zwei Drittel der Bevölkerung ein Smartphone. Diese Zahl bezieht jedoch nur die Nutzer über 15 Jahre mit ein. Der gesamte Anteil inklusive Jugendlicher ist deutlich höher. Doch nicht nur in der Freizeit kommt man kaum mehr ohne ein Mobiltelefon, das Tablet oder den Computer aus. Auch die meisten Arbeitsplätze sind in der einen oder anderen Form von neuen Medien betroffen. Diese Entwicklung schafft eine große Erleichterung bei der Arbeit. Viele Prozesse können durch digitale Medien vereinfacht und transparent gemacht werden. Auf der anderen Seite kommt es jedoch durch die vermehrte Bildschirmarbeit zu gesundheitlichen Problemen, die man nicht außer Acht lassen sollte. Besonders betroffen ist unser wichtiges Sehorgan.
Augenprobleme bei Bildschirmarbeit
Das Sehorgan ist eines der wichtigsten Sinnesorgane überhaupt: rund 80 Prozent der gesamten Informationsaufnahme erfolgt über die Augen. Rund ein Viertel des Gehirns ist damit beschäftigt, die vom Auge gelieferten Informationen zu verarbeiten. Wenn man im Büro arbeitet, ist das Sehorgan noch mehr gefordert. Anstatt zwischen Nah- und Fernsicht zu wechseln, wie das im normalen Alltag üblich ist, fokussiert man bei der Bildschirmarbeit nur in der Nähe Unzählige Male wechselt der Blick zwischen Bildschirm, Maus, Tastatur und Kaffeebecher. All diese Gegenstände befinden sich jedoch nicht einmal einen Meter von den Augen entfernt. Durch die permanente Nahsicht kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
- Trockene und juckende Augen
- Tränende Augen
- Kopfschmerzen
- Schweregefühl der Lider
- Fremdkörpergefühl im Auge
- Lichtempfindlichkeit
Vermehrt berichten Experten auch von dem sogenannten Office Eye Syndrom. Darunter versteht man das Austrocknen des Sehorgans durch zu seltenen Lidschlag. Das Blinzeln hat den Zweck, das Auge mit Feuchtigkeit zu versorgen. Normalerweise erfolgt der Lidschlag 10 bis 15 Mal pro Minute. Bei angestrengter Bildschirmarbeit sind es jedoch nur mehr 4 oder 5 Lidschläge. Kein Wunder, dass es zu trockenen Augen kommt.
Was tun bei Beschwerden?
Jeder, der den ganzen Tag am Schreibtisch verbringt, sollte mindestens einmal pro Jahr den Augenarzt zur Kontrolle aufsuchen. Treten die oben beschriebenen Beschwerden über einen längeren Zeitraum hinweg auf, sollte man schon früher einen Termin vereinbaren. Manchmal steckt hinter den Beschwerden nämlich eine Fehlsichtigkeit. Mit wenigen Tests kann der Mediziner feststellen, ob man an Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eventuell sogar an einer Hornhautverkrümmung leidet. Diese Erkrankungen des Sinnesorgans sind dafür verantwortlich, dass man verschwommen sieht oder es im schlimmsten Fall sogar zu Kopfschmerzen kommt. Abhilfe schaffen eine Brille oder Kontaktlinsen, die Sehschwächen ausgleichen. Für welche Option man sich entscheidet, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Nicht jeder mag das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu tragen wie es bei Kontaktlinsen der Fall ist. Fans von Kontaktlinsen hingegen freuen sich, dass die Optik durch den Sehbehelf nicht verändert ist und dass man sich ganz normal schminken kann. Egal für welchen Sehbehelf man sich entscheidet, wichtig ist dass das Modell passt und der Sehfehler optimal ausgeglichen wird. Außerdem sollte man beim Facharzt nach Augentropfen fragen, die während der Bildschirmarbeit den Sehkörper zwischendurch erfrischen.
Entspannung für die Augen im Alltag
Durch einige wenige Maßnahmen kann man dem Auge zwischendurch zu einer Auszeit verhelfen. Der einfachste Tipp gegen juckende Augen ist, öfter bewusst die Augen zu schließen. Trockene Augen werden ja durch die Verlangsamung des Lidschlags verursacht. Wer öfter bewusst blinzelt, verschafft dem Auge eine wichtige Pause und versorgt den Sehkörper mit Flüssigkeit. Einige Probleme entstehen auch durch das permanente Fokussieren auf Dinge in der Nähe. Selbst wenn die Arbeit noch so stressig ist, sollte man sich zwischendurch immer wieder die Zeit nehmen, aus dem Fenster zu blicken. Jede 20 Minuten für einige Sekunden einen Gegenstand in der Ferne zu betrachten lässt das Auge immer wieder erholen. Bei heißen Temperaturen hilft auch ein Handtuch mit kühlem Wasser, das man für einige Minuten über das Gesicht legt. Eine sanfte Massage der Augenpartie lässt sich in jeder Kaffeepause absolvieren. Dabei startet man in der Mitte der Stirn, bewegt sich in kleinen Kreisen rund um die Augen bis hin zum Ohr. Auch sanfte Klopfmassagen beruhigen. Frische Luft ist während der Arbeit besonders wichtig – auch für die Augen. Zugluft sollte allerdings dabei vermieden werden. Eine zu stark eingeschaltete Klimaanlage oder überhitzte Luft im Winter kann dem Auge zusätzlich schaden. Ein Tipp, der nicht nur den Augen sondern auch dem ganzen Körper gut tut ist das trinken: Viel Flüssigkeit hilft den Augen dabei, gut durch den Tag zu kommen.